Kirchlich heiraten

Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an

Allgemeine Einführung in den Trauungsgottesdienst

Für die Vorbereitung ist es hilfreich, die liturgischen Texte der Feier der Trauung in Ruhe nachzulesen und sie damit zu „eigenen“ Texten werden zu lassen.

Auf den folgenden Seiten finden Sie die offiziellen Texte aus dem Rituale „Die Feier der Trauung“ mit Erläuterungen, die hilfreich sein können, um den Sinn und die Hintergründe der liturgischen Texte und Handlungen besser zu verstehen.

Liebe und Recht in der Trauungsliturgie

Die Feier der Trauung hat zwei wichtige Ziele. Sie soll einerseits den Glauben und die begründete Hoffnung der Kirche, der Gemeinde und der Brautleute auf eine glückliche Zukunft des gemeinsamen Lebens des Brautpaares öffentlich zum Ausdruck bringen. Viele Elemente der Feier sprechen über Glaube, Freude und Hoffnung, die Liebe der Eheleute und die Menschenfreundlichkeit Gottes. Die Feier hat aber andererseits auch wichtige rechtliche Konsequenzen. Manche Worte und Handlungen haben von daher einen ernsten Charakter. Sie sprechen über Pflichten, die sich aus der Ehe ergeben und beziehen die Anwesenden als Zeugen der rechtlichen Vorgänge ein. Beide Elemente der Feier kennzeichnen den Gottesdienst der kirchlichen Feier.

Ausdruck des Glaubens

Gottesdienstliche Feiern sind immer auch Ausdruck des Glaubens. Jesus Christus ist die Mitte des Gottesdienstes. Er ist gegenwärtig in der Gemeinschaft, in der Verkündigung des Wortes, im eucharistischen Mahl und im Dienst des Priesters. Somit ist jede Eucharistiefeier Begegnung zwischen Gott und Mensch.

Gott selbst ist in der Trauungsliturgie anwesend. Das ist Grund zur Dankbarkeit, zur Freude und zum Jubel. Im Trauungsgottesdienst wird darüber hinaus Gott für die Liebe zwischen Mann und Frau gedankt und um seinen Segen und Beistand für den gemeinsamen Lebensweg des Brautpaars gebeten. Im feierlichen Versprechen der Eheleute ist Gott gegenwärtig. Die Liebe und Treue der Menschen zueinander ist Zeichen der Liebe und Treue Gottes zu den Menschen.

Der grundsätzliche Aufbau der Feier

Vorweg sei angemerkt: Die Gemeinde und das Brautpaar können sich der Leitung des Priesters oder Diakons anvertrauen und sich auf die Inhalte der Feier konzentrieren.

Die kirchliche Trauung erfolgt in der Eucharistiefeier oder in einer Wortgottesfeier jeweils nach der Predigt. Als Brautpaar kann man überlegen, welche gottesdienstliche Feierform passend ist.

Die Feier der Trauung innerhalb einer Eucharistie oder Wortgottesfeier hat zwei Teile: Worte und Handlungen, die die freie Entscheidung, die Bereitschaft und den Willen der Brautleute, eine christliche Ehe zu schließen, öffentlich erfragen und darstellen. Als Vertreter der Kirche bestätigt der Priester oder Diakon darauf die Eheschließung. Danach folgt der „Feierliche Trauungssegen“. Fürbitten und Abschlussgebete beenden die Trauung, wenn sie innerhalb einer Wortgottesfeier gefeiert wird. Ansonsten folgt die gemeinsame Eucharistiefeier.